Neues Kreativquartier auf historischem Areal
Berlin-Oberschöneweide, 2030
In Zusammenarbeit mit gleich acht Berliner Architekturbüros für acht verschiedene Gebäude - die „Stations“ - nimmt die Revitalisierung des Geländes rund um das frühere Rundfunkgebäude der DDR konkrete Formen an. Unsere „Station H“ ist Teil dieses neuen Kultur- und Gewerbeprojektes, und wir erfreuen uns sehr an den visionären Planungen aller beteiligten Büros, die vom Projektentwickler Trockland auf historischem Areal zusammengebracht wurden.
Die Stations setzen sich auf dem neuen Kreativcampus wie Schachfiguren auf einem Spielfeld zusammen: Jede Figur verfügt nicht nur über ein charakteristisches Äußeres, sondern strahlt auch ganz eigene Qualitäten und Potenziale aus.
Je nach Bewegungsrichtung bilden Station A und H dabei den Anfang oder das Ende einer figurativen Gebäudereihung. Der entsprechende Auftakt oder auch Schlussakkord wird durch eine Eckbetonung an unserer Station H unterstrichen: Die Attika ist schwungvoll erhöht.
Der Standort ist geprägt von Übergängen: Wasser/Land, innerstädtisch/außerstädtisch, überbaute/natürliche Landschaft. Die Station H grenzt direkt an eine Laubenpieperkolonie, und so entstand die Idee, das Gebäude auch im Übergang zwischen Brache und Gebäude, zwischen wildem und domestiziertem Grün zu formulieren. Die Pergolen im Erdgeschoss spielen mit der Kleinteiligkeit der Gartenkolonie und referenzieren auf Gartenelemente des 18. und 19. Jahrhunderts. Der horizontale Schnitt durch ein einzelnes Fassadenelement lässt sich als die Hälfte eines Blattes lesen. Die senkrechte Holzverschalung der geschlossenen Fassadenbereiche verbindet den bebauten mit dem Naturraum. Das monochrome Grün des Gebäudes entfaltet im Zusammenspiel mit den unterschiedlichen Materialeigenschaften und dem Fassadengrün seinen besonderen Reiz und unterstreicht den poetischen und etwas verträumten Charme des Gebäudes. Die Vorgabe des Bebauungsplans, die Hälfte der südlichen Fassade bis zu einer Höhe von fünf Metern zu begrünen, haben wir entsprechend gern in unseren Entwurf integriert.
Wir freuen uns sehr auf die nächsten Schritte und die Fortsetzung des kreativen Austauschs mit Trockland, Julian Breinersdorfer, Graft Architekten, Grüntuch Ernst Architekten, KSP Engel Berlin, LAVA, LUX, LXSY und Tchoban Voss Architekten.
Renderings von Nam Visuals, Trockland, Thomas Hillig Architekten
Städtebauliches Konzept: KSP Engel Berlin
Größe: ca. 40.200 m2 BGF Neubauten gesamt oberirdisch
Zeitraum: seit 2024
Kunde: Trockland Management GmbH